Stress
Viele Menschen leiden heutzutage vermehrt unter Stress. Gezielte Entspannung kann diesen Stress abbauen. Zusätzlich wirken pflanzliche Arzneimittel unterstützend gegen Unruhe, Nervosität, Prüfungsängste oder stressbedingte Einschlafstörungen.
Stress gehört für viele Menschen heute leider zum Alltag. Ein fordernder Beruf mit ständigem Zeitdruck, der Spagat zwischen Familie und Arbeit, Streit in der Partnerschaft, Schicksalsschläge, Krankheiten oder andere Belastungen können Stress verursachen. Wer sich dauerhaft gestresst fühlt, sollte einschreiten. Denn Dauerstress kann negative Folgen für Körper und Psyche haben. Hilfe bieten Entspannungstechniken und andere Methoden zum Stressabbau. Oft können pflanzliche Arzneimittel wie Baldrian, Melisse, Passionsblume oder Hopfen zu mehr Entspannung beitragen. Lesen Sie hier mehr über Stress, seine Folgen und mit welchen Tipps sich effektiv Stress abbauen lässt.
Was ist Stress?
Stress ist eine ganz natürliche Reaktion des Körpers. Die Stressreaktion hat sich im Laufe der Evolution entwickelt, um bei Gefahr schnell mit Flucht oder Kampf reagieren zu können. Bis heute blieb uns diese Reaktion erhalten. Wird eine Situation als gefährlich, aufregend oder herausfordernd empfunden, ist sie „stressig“: Die Stressreaktion wird in Gang gesetzt.
Was geschieht bei Stress im Körper? Die Pupillen erweitern sich für eine bessere Sicht. Puls, Blutdruck und Atemfrequenz erhöhen sich für optimale Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Die ersten, schnellen Reaktionen werden in erster Linie von den Hormonen Noradrenalin und Adrenalin gesteuert. In Folge steigt auch der Spiegel von Cortisol an, das auch das Stresshormon genannt wird und eine langfristige Wirkung zeigt.
Stress hat auch heute noch einen positiven Effekt, wenn wir kurzfristig aktiv, motiviert, voll konzentriert und ganz bei der Sache sein müssen. Allerdings war die Stressreaktion in der Evolution nur für Ausnahmefälle gedacht. Heute wird sie jedoch bei vielen Menschen zum Dauerzustand und kann dann Folgen für die Gesundheit von Psyche und Körper haben. Man spricht dann auch von „negativem Stress“.
Ursachen von Stress
Die Stressauslöser sind bei jedem Menschen anders. Sie hängen davon ab, welche Belastungen im Alltag auftreten. Im Beruf sind zu wenig Zeit, Überarbeitung, Über- oder Unterforderung sowie Probleme mit Kollegen oder dem Vorgesetzten häufige Stressursachen. Auch die Familie, die Kinder und der Partner können zu zusätzlichen Stressfaktoren werden, wenn der Familienalltag oder die Partnerschaft Belastungen ausgesetzt sind. Auch lange Fahrten zur Arbeit mit Staus oder Zugverspätungen tragen nicht unwesentlich zu einem stressigen Leben bei.
Ob und wie stark jemand eine Situation als stressig empfindet, hängt aber auch von den eigenen Ressourcen ab. Der Umgang mit Stress und die Persönlichkeitsstruktur machen einen grossen Unterschied für das individuelle Stressempfinden – aber auch, ob jemand Massnahmen kennt zur gezielten Entspannung und weiss, wie er Stress am besten abbauen kann.
Folgen von längerfristigem Stress
Sind die Stresshormone über längere Zeit erhöht, hat das Folgen. Fehlende Erholungsphasen können zu chronischem Stress führen. Dieser wiederum kann sich negativ auf Körper und Psyche auswirken und bestimmte Erkrankungen begünstigen.
Körperliche Stressfolgen
Kurzfristig führt körperlicher Stress bei manchen Menschen zu Verdauungsproblemen, Magenschmerzen oder Kopfschmerzen. Daraus können bei Dauerstress chronische Probleme des Magen-Darm-Trakts und Migräne entstehen. Auch auf das Herz-Kreislauf-System wirkt sich länger andauernder Stress negativ aus und ist mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Tinnitus, schmerzhafte Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Schlafstörungen, eine eingeschränkte Fruchtbarkeit und Hautreaktionen können ebenfalls durch Stress ausgelöst oder verstärkt werden. Dauerstress schwächt ausserdem das Immunsystem, sodass Erkältungen und Infektionen leichteres Spiel haben.
Psychische Stressfolgen
Dauerhafter Stress führt oft zu Reizbarkeit, Jähzorn oder Niedergeschlagenheit. Viele Menschen fühlen sich auf Dauer weniger belastbar, sind unkonzentriert und schlafen schlecht. Das Selbstwertgefühl kann beeinträchtigt sein. Schlimmstenfalls kann das bis zu einem Burnout-Syndrom oder einer Depression führen. Deshalb ist es in stressigen Zeiten wichtig, ganz bewusst für Entspannung zu sorgen.
Wer ist besonders von Stress betroffen?
In der Schweiz, in Österreich und Deutschland geben in Umfragen mehr als die Hälfte aller Befragten an, dass sie regelmässig unter Stress leiden. Besonders häufig trifft es die Altersgruppe zwischen 35 und 45. Hier empfinden vier von fünf Menschen ihr Leben oft als stressig. Jeder vierte bis fünfte Arbeitnehmer gibt an, dass sein beruflicher Alltag ihn stark unter Druck setzt oder erschöpft. Leider sind auch immer mehr Kinder und Jugendliche betroffen. Prüfungsangst, die Angst vor schlechten Noten, zu viele Hausaufgaben, zu wenig Zeit und Ärger mit Lehrern, Eltern, Geschwistern oder Mitschülern sind die häufigsten Gründe für Stress bei Schulkindern und Jugendlichen. Darum ist es besonders wichtig, dass bereits Kinder lernen, auf welchem Weg sie Stress abbauen können.
Das hilft gegen Stress
Wer im Leben viel Stress hat, sollte dagegen angehen, um körperliche und seelische Folgen der Dauerbelastung zu verhindern. Dazu gehören vor allem Massnahmen, die Stress abbauen oder mit denen sich Stress vermeiden lässt. Zusätzlich können pflanzliche Mittel bei Nervosität, Prüfungsangst oder stressbedingten Schlafstörungen helfen.
Stress vermeiden
Manche Stresssituationen lassen sich im Leben auch bei bestem Management nicht vermeiden – andere jedoch durchaus. Wichtig ist bei Dauerstress deshalb immer eine genaue Bestandsaufnahme und Analyse der Stressoren, der eigenen Prioritäten und der Situationen, in denen Stress besonders oft aufritt. Manchmal reichen kleine Änderungen aus, um das persönliche Stressempfinden zu senken. Unten finden Sie hilfreiche Tipps zur Stressvermeidung.
Stress abbauen
Der Spiegel der Stresshormone sinkt nur, wenn der Körper ausreichend Zeit zur Erholung und Regeneration hat. Gerade in Stressphasen gönnt man sich aber oft kaum Erholungszeiten. Ausreichende Pausen und das Schaffen von kleinen Freiräumen im Alltag sind jetzt jedoch besonders wichtig. Mit Sport oder Entspannungstechniken lässt sich Stress besonders effektiv abbauen. Konkrete Tipps dazu finden Sie unten.
Pflanzliche Mittel bei Stress
Verschiedene Heilpflanzen können auf sanfte Weise den Stressabbau unterstützen. Generelle Unruhe und Nervosität, aber auch stressbedingte Schlafstörungen und Prüfungsangst lassen sich oft durch den Einsatz von pflanzlichen Mitteln lindern. Diese können je nach Präparat auch bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden.
Die Natur stellt hier eine ganze Reihe von beruhigend wirkenden Pflanzen bereit. Dazu gehören unter anderem:
- Melisse: Die nach Zitrone duftende Heilpflanze wirkt angstlösend und krampflösend.
- Baldrian: Erleichtert in höherer Dosierung das Einschlafen und sorgt in niedrigerer Dosierung für Beruhigung.
- Passionsblume: Extrakte der Pflanze zeigten in Studien eine angstlösende Wirkung.
- Pestwurz: Die Inhaltsstoffe der Pestwurz wirken krampflösend und lindern stressbedingte Verspannungen, Migräne und Spannungskopfschmerzen.
- Hopfen: Die enthaltenen Bitterstoffe im Hopfen haben eine beruhigende und krampflösende Wirkung. Untersuchungen zeigten, dass eine Kombination aus Baldrian und Hopfen geeignet ist, um Einschlafstörungen pflanzlich zu behandeln.
Kombinationspräparate vereinen die Wirkung verschiedener Pflanzen, die sich ideal ergänzen wie zum Beispiel Pestwurz, Baldrian, Passionsblume und Melisse. Damit lassen sich nicht nur Nervosität, Unruhe, Anspannung und Prüfungsangst lindern, sondern auch damit verbundene Symptome wie krampfartige Magen-Darmbeschwerden, Reizbarkeit oder gelegentliche Ein- und Durchschlafstörungen lassen nach. Die bewährte Kombination aus Hopfen und Baldrian sorgt für erholsamen Schlaf, auch stressbedingten Schlafstörungen.
Tipps: Stress nachhaltig abbauen
Damit Dauerstress keine nachhaltigen, negativen Folgen hat, sollte rechtzeitig ganz bewusst entgegengewirkt werden. Dabei können die folgenden Tipps helfen.
Sport und Bewegung beschleunigen den Abbau von Stresshormonen. Darum sollte gerade in stressigen Zeiten der Sport nicht zu kurz kommen. Tanzen, Sport im Verein, in Gruppenkursen oder mit Freunden hat zusätzlich eine soziale Komponente, die ebenfalls gut für den Stressabbau ist.
Nutzen Sie Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training. Entspannungstechniken muss man zunächst lernen. Dann ist aber in kurzer Zeit oft eine sehr tiefe Entspannung möglich. Hilfreich sind für viele Menschen auch Yoga, Tai-Chi oder Qigong, um sich entspannt zu fühlen.
Stressvermeidung ist oft einfacher möglich als gedacht. Führen Sie ausführliche Gespräche mit anderen involvierten Personen wie dem Partner, der Familie oder dem Chef. Oft lassen sich Alltag und Beruf nachhaltig stressfreier gestalten. So kann zum Beispiel statt einem Jobwechsel die Übernahme anderer Aufgaben in der aktuellen Firma angestrebt werden.
Schaffen Sie Pausen und Auszeiten. Das gilt sowohl im Beruf als auch im Privatleben. Das Ziel dabei ist: den ganzen Tag über immer wieder Stress und negative Gefühle abbauen. Am besten sorgen Sie für kleine entspannende Rituale, die Sie fest in Ihren täglichen Ablauf integrieren.
Achten Sie in Stresszeiten besonders auf eine gesunde Ernährung. Vollkornprodukte sowie reichlich Obst und Gemüse stärken das Immunsystem und wappnen gegen Stressfolgen.
Gerade in stressigen Zeiten vergessen manche Menschen, ausreichend zu trinken. Trinken Sie viel, am besten Wasser. Dehydration führt zu Müdigkeit, Unkonzentriertheit und Kopfschmerzen.
Spaziergänge in der Natur sind besonders gut geeignet für den Stressabbau. Studien zeigen: Sonne, schwankende Temperaturen und frische Luft kurbeln das Immunsystem an. Sonnenlicht hebt die Stimmung. Und die Farben und Geräusche der Natur haben einen beruhigenden Einfluss.
Stress stört den Schlaf, ein gestörter Schlaf wiederum vermehrt Stress. Sorgen Sie deshalb für einen erholsamen Schlaf, zum Beispiel durch eine gute Schlafhygiene. Bei stressbedingten, gelegentlichen Einschlafstörungen helfen Heilpflanzen wie Baldrian und Hopfen. Auch die bereits genannten Entspannungstechniken können innere Anspannungen lösen, das Gedankenkarussell abschalten und das Einschlafen erleichtern.
Gerade in Stresszeiten vernachlässigt man oft die Freunde oder die Familie. Pflegen Sie Ihre Sozialkontakte. Ein intaktes soziales Umfeld trägt massgeblich dazu bei, dass der Alltag weniger belastend empfunden wird.
Bei ständiger Anspannung oder stärkeren körperlichen oder psychischen Beschwerden ist ein Besuch beim Arzt oder Psychologen anzuraten. Dies ist vor allem wichtig, wenn Betroffene möglicherweise auf ein Burnout oder eine Depression zusteuern.