Schürf- und Quetschwunden: So unterstützen Sie die Heilung
Schürf- und Quetschwunden: So unterstützen Sie die Heilung Schürf- und Quetschwunden: So unterstützen Sie die Heilung

Schürf- und Quetschwunden: So unterstützen Sie die Heilung

Kleine Wunden wie Schürfwunden oder Quetschwunden kommen häufig vor. Mit der richtigen Wundversorgung heilen sie in den meisten Fällen schnell und problemlos ab.

Schürf- und Quetschwunden: So unterstützen Sie die Heilung

Kleine Wunden wie Schürfwunden oder Quetschwunden kommen häufig vor. Mit der richtigen Wundversorgung heilen sie in den meisten Fällen schnell und problemlos ab.

Von einer Schürfwunde spricht man, wenn die oberen Hautschichten abgeschürft sind. Das kann passieren, wenn man fest über eine raue Oberfläche streift. Das geschieht zum Beispiel bei Stürzen. Betroffen sind oft die Hände, Handgelenke, Unterarme, Ellenbogen oder Knie. Typisch sind unregelmässige, nicht sehr tiefe, aber dafür oft grossflächige Wunden. Schürfwunden können nässen und brennen. Sind sie sehr oberflächlich, bluten sie kaum. Gehen sie tiefer, können sie auch mehr oder weniger stark bluten.

Quetschwunden hingegen gehen in der Regel tiefer. Vielleicht haben Sie schon einmal mit dem Hammer versehentlich den Finger erwischt oder die Finger in der Tür eingeklemmt? Dabei wird das Gewebe zusammengedrückt. Blutgefässe werden verletzt. Es entstehen Schwellungen und Hämatome (Blutergüsse). Die betroffenen Bereiche können stark schmerzen. Die Verfärbung durch das Hämatom kann je nach Grösse der Wunde bis zu drei Wochen lang sichtbar sein. Besonders langwierig sind Blutergüsse im Bereich der Finger- oder Zehennägel.

Hier erfahren Sie, wie die Wundheilung bei Quetschwunden und Schürfwunden abläuft und wie sie diese Heilung am besten unterstützen können.

Oft ist uns gar nicht bewusst, was für ein komplexer Prozess bei jeder Wundheilung abläuft. Verschiedenste Zellen und Botenstoffe sind daran beteiligt. Zunächst wird die Wunde durch die Blutgerinnung provisorisch geschlossen. Blutungen werden dadurch gestillt. So hält der Körper das Eindringen von Keimen und der Blutverlust möglichst gering. Dann beginnt die eigentliche Heilung.

Bei glatten Schnitten können die Wundränder, unter Umständen mit Hilfe des Arztes (Naht, Klammerpflaster), direkt zusammenwachsen. Man spricht dann von primärer Wundheilung. Schürfwunden und Quetschwunden hingegen sind unregelmässig geformt und das Gewebe ist grossflächiger verletzt. Hier kann die Heilung länger dauern und erfolgt schrittweise. Man spricht dann von der sekundären Wundheilung.

Die sekundäre Wundheilung lässt sich in drei Phasen einteilen, die sich zeitlich überschneiden.

1. Phase der Wundheilung: Reinigung

Diese Phase beginnt sofort nach der Verletzung und dauert ungefähr bis zum dritten Tag an. Die Reinigungsphase nennt man auch Exsudatphase oder Entzündungsphase. Dabei ergreift unser Körper Massnahmen, um Schmutz und Krankheitserreger aus der Wunde zu befördern. Botenstoffe wie Histamin lösen eine Entzündung aus. Das führt dazu, dass die Kapillaren (feine Blutgefässe) durchlässiger werden. Flüssigkeit tritt aus und wird als Wundsekret abgegeben, um Fremdkörper und Bakterien aus der Wunde zu schwemmen. Das bemerkt man oft bei grossflächigeren Schürfwunden, die anfangs stark nässen können. Auch das Immunsystem ist in der Reinigungsphase sehr aktiv. Weisse Blutkörperchen wandern zur Wunde, bekämpfen eingedrungene Keime und bauen Zelltrümmer ab.

2. Phase der Wundheilung: Granulation

Diese Phase beginnt am zweiten Tag nach der Verletzung und dauert rund zehn Tage an. Nach und nach wachsen Zellen und Blutgefässe in die Wunde ein, um neues Gewebe zu bilden. Dies ist aber zunächst ein Übergangsgewebe und wird Granulationsgewebe genannt. Es ist stark durchblutet und sieht deshalb rötlich aus. Durch die Produktion von Kollagenfasern wird die Wunde stabilisiert. So verhindert der Körper, dass sich die Verletzung bei Bewegung oder Druck wieder öffnet. Man erkennt diesen Prozess optisch oft daran, dass sich die Wundränder zusammenziehen.

3. Phase der Wundheilung: Regeneration

Die Regenerationsphase nennt man auch reparative Phase. Das Granulationsgewebe wird immer dichter von Fasern durchzogen. Die Menge an Blutgefässen nimmt ab. Aus dem Ersatzgewebe entsteht jetzt ein festes Narbengewebe. Aus dem umliegenden Gewebe wandern Epithelzellen ein und bedecken die Oberfläche der Wunde. Bis die Wunde verheilt ist, dauert es bei kleineren Wunden zwei bis maximal drei Wochen. In der Tiefe dauern die Regenerationsprozesse jedoch noch mehrere Wochen oder sogar Monate an. Unter Umständen bleibt eine Narbe zurück.

Die Granulation und Regeneration einer Schürf- oder Quetschwunde lässt sich durch eine gute Wundversorgung unterstützen. Verschiedene Massnahmen und Pflanzenextrakte können dabei helfen, dass die Wunde rasch abheilt und die Narbenbildung minimiert wird.

Erstversorgung von Wunden

Bei Quetschwunden, die nicht bluten, lässt sich die Schwellung und der Bluterguss durch rasches Kühlen oft vermindern. Zu kalt ist jedoch auch nicht gut. Kühlpads sollten immer mit einem Tuch umhüllt werden und nur wenige Minuten aufgelegt werden.

Blutende Quetschwunden und Schürfwunden sollten Sie waschen und desinfizieren. Dafür eignet sich klares Wasser zum Waschen und anschliessend zum Beispiel ein mildes Wunddesinfektionsspray. Ist die Wunde sehr gross oder tief, befinden sich Fremdkörper oder viel Schmutz in der Wunde, kommt es zu einer Entzündung, blutet die Verletzung stark oder stoppt die Blutung nicht von selbst, sollten Sie sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen. Auch bei Wunden im Gesicht ist ein Arztbesuch sicherheitshalber immer ratsam.

Pflaster und Wundverband

Gerade bei Schürfwunden denken viele Menschen, dass diese am besten an der frischen Luft heilen. Der Grund ist manchmal, dass das Nässen als unangenehm empfunden wird und man die Wunde trocknen lassen möchte. Doch Untersuchungen zeigen, dass Wunden mit einem Pflaster besser heilen. Bluten und Nässen sind natürliche Prozesse, die der Reinigung der Verletzung dienen. Trocknet die Wundoberfläche zu schnell, stockt der Reinigungsprozess und die Heilung dauert länger. Bildet sich ein trockener, harter Wundschorf, kann dieser ausserdem bei Bewegung leichter einreissen. Deshalb gilt: Blutet eine Wunde, können Sie diese nach der Erstversorgung mit einem Pflaster abdecken. Heilsalben (siehe unten) können die Heilung zusätzlich beschleunigen. Bei grösseren Wunden, zum Beispiel grossflächige Schürfwunden, eignet sich eine Wundkompresse. Diese wird mit Pflastern oder einem Wundverband befestigt.

Wundsalben: Heilung unterstützen

Mit Salben können Sie die Heilung der Wunde anregen und unterstützen. Sie regen zum einen mit ihren Inhaltsstoffen die Wundheilung an oder wirken hemmend auf Keime. Zum anderen haben sie aber auch noch weitere Vorteile: Streicht man die Salbe auf ein Pflaster oder eine Kompresse, verhindert man das Ankleben an der Wunde. Zudem halten Wundsalben die Wunde feucht und verhindern einen harten Schorf. Das beschleunigt ebenfalls die Heilung. Auch die Bildung von Narben kann durch die regelmässige Anwendung einer Heilsalbe oft verhindert oder zumindest vermindert werden.

Im Handel sind verschiedene Salben mit Dexpanthenol, Calendula oder anderen Wirkstoffen erhältlich. Besonders bewährt hat sich die Kombination verschiedener Heilpflanzen. Die Salbe wird direkt auf die Wunde aufgetragen oder auf ein Pflaster oder eine Kompresse gestrichen und dann auf die verletzte Hautstelle gelegt.

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