Melisse (Melissa officinalis)
Melisse (Melissa officinalis) Melisse (Melissa officinalis)

Melisse
(Melissa officinalis)

In der Küche werden Melissenblätter wegen des zitronenartigen Geschmacks gerne verwendet. Zudem ist die Melisse als Heilpflanze vielen Menschen wegen ihrer beruhigenden Wirkung bekannt.

Melisse
(Melissa officinalis)

In der Küche werden Melissenblätter wegen des zitronenartigen Geschmacks gerne verwendet. Zudem ist die Melisse als Heilpflanze vielen Menschen wegen ihrer beruhigenden Wirkung bekannt.

Ihr feiner Zitronenduft gab der Echten Melisse (Melissa officinalis L.) auch den Namen Zitronenmelisse. Neben der Anwendung als aromatisches Küchenkraut werden Melissenblätter vor allem wegen ihrer beruhigenden Wirkung als pflanzliches Arzneimittel verwendet. Bei Unruhe, Stress, Spannungszuständen und Einschlafschwierigkeiten bringt die Melisse Hilfe. Doch auch bei Magen-Darm-Beschwerden kann sie entkrampfend und lindernd wirken. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über das Vorkommen, Aussehen, Wirkung und die medizinische Anwendung der Melisse.

Die Zitronenmelisse oder Echte Melisse (Melissa officinalis L.) gehört zur Gattung Melissa. Diese hat nur vier Vertreter. Drei seltenere Arten sind ausschliesslich in Asien zu finden. Melissa flava Benth. kommt in Tibet und im Himalaya vor. Melissa yunnanensis C.Y.Wu & Y.C. Huang wächst nur in Tibet und Yunnan (eine Provinz im Südwesten Chinas). Melissa axillaris Benth. ist von Nepal bis China verbreitet.

Die mit Abstand am häufigsten vorkommende der vier Arten ist die Zitronenmelisse, wissenschaftlicher Name Melissa officinalis L.. Sie ist ursprünglich in grossen Teilen Südeuropas (vor allem im östlichen Mittelmeerraum), in Nordafrika und bis nach Westasien verbreitet. Die Melisse gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist verwandt mit vielen Würzkräutern wie Rosmarin, Thymian und Salbei. Die Zitronenmelisse wird ebenfalls als Küchenkraut verwendet. Deshalb wächst Melisse in vielen Gärten. Von dort verwildert die Pflanze oft. Daher ist das Kraut inzwischen auch hierzulande manchmal wildwachsend anzutreffen. Die Zitronenmelisse bevorzugt sandige bis lehmige Böden mit hohem Nährstoffgehalt.

Die Melisse ist ein buschig wachsendes Kraut, das bis zu einem Meter hoch werden kann. Die Blätter ähneln denen der Pfefferminze. Das typische Merkmal der Pflanze ist ein angenehmer zitronenartiger Geruch, der beim Zerreiben der Blätter intensiv wahrnehmbar ist. Dieser Duft entsteht durch ihren Gehalt an ätherischem Öl. Das Öl ist mit einer guten Lupe sichtbar und befindet sich in Drüsenschuppen auf der Oberseite der Blätter. Die Pflanze blüht zwischen Juni und August. Dann bildet sie zahlreiche, kleine weiss bis rosafarbene Blüten. Synonyme Namen wie Bienenkraut beziehen sich darauf, dass die Blüten der Pflanze gerne von Bienen aufgesucht werden.

Als mehrjährige Pflanze übersteht sie auch kalte Winter durch ihr Rhizom, ein unterirdisch wachsender Teil des Sprosses. Pflegt man sie im Garten, neigt sie dazu, sich über Ausläufer weiter auszubreiten und zu wuchern.

Medizinisch werden Melissenblätter verwendet, aus denen Tee, Tinkturen oder Trockenextrakte hergestellt werden. Neben ätherischem Öl enthalten sie grössere Mengen sogenannter Lamiaceengerbstoffe wie Kaffeesäure oder Rosmarinsäure. Den Inhaltsstoffen werden krampflösende, antimikrobielle und antivirale Eigenschaften zugeschrieben.

Der Zitronengeruch und -geschmack der Heilpflanze entsteht durch ätherisches Öl, das als duftende flüchtige Inhaltsstoffe unter anderem Citral und Citronellal enthält. Daneben sind auch Bitterstoffe, Schleimstoffe, Saponine und Flavonoide in Melissenblättern enthalten.

Da die Zusammensetzung stark von Sorte, Anbau und Ernte der Heilpflanze abhängt, sollten kontrollierte Teedrogen bzw. Fertigarzneimittel aus der Apotheke oder Drogerie verwendet werden. Wichtig zur Teezubereitung bei allen ätherischen Öl-Drogen: Lassen Sie den Tee bedeckt ziehen.

Traditionell werden die Melissenblätter innerlich zur Besserung leichter Stresssymptome und als Einschlafhilfe sowie bei leichten krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Ausserdem kann die Heilpflanze aufgrund der antiviralen Wirkung äusserlich zur Behandlung von Herpesinfektionen (Lippenbläschen) genutzt werden.

Zitronenmelisse bei Nervosität und Schlafstörungen

Melissa officinalis L. wirkt beruhigend auf das zentrale Nervensystem. Melissenblätter lassen sich gut mit anderen Heilpflanzen kombinieren, die ebenfalls beruhigend wirken wie Hopfen, Lavendel, Passionsblume und Baldrian. Diese Heilpflanzen haben zwar eine ähnliche Wirkung, jedoch unterschiedliche Wirkmechanismen.

Weitere Anwendungen der Zitronenmelisse

Neben dem Einsatz bei nervösen und stressbedingten Beschwerden, scheint die Melisse auch direkt auf den Magen-Darm-Trakt zu wirken. Sie wird traditionell zur symptomatischen Behandlung bei leichten Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt und lindert Krämpfe und Blähungen.

Melissa officinalis L. wird zudem traditionell gegen Herpes labialis (Lippenherpes) angewendet. Inhaltsstoffe wie die Rosmarinsäure wirken antimikrobiell und antiviral. Der Melissenauszug wird in Form von Salben, Cremes und Ölen eingesetzt.

 

Dies sind allgemeine Informationen. Für eine individuelle Beratung wenden Sie sich an eine Fachperson.

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