Blasenentzündung (Zystitis)
Blasenentzündung (Zystitis) Blasenentzündung (Zystitis)

Blasenentzündung (Zystitis)

Frauen trifft die Blasenentzündung besonders häufig. Oft sind pflanzliche Mittel ausreichend, um die lästigen Symptome wieder loszuwerden. Nur in schwereren Fällen sind Antibiotika nötig.

Blasenentzündung (Zystitis)

Frauen trifft die Blasenentzündung besonders häufig. Oft sind pflanzliche Mittel ausreichend, um die lästigen Symptome wieder loszuwerden. Nur in schwereren Fällen sind Antibiotika nötig.

Viele Frauen haben es bereits erlebt: Das Wasserlassen schmerzt und brennt, man muss ständig auf die Toilette – auch wenn dann nur einige Tröpfchen kommen. Oft steckt hinter solchen Symptomen eine Blasenentzündung (Zystitis). Eine solche Harnwegsinfektion ist lästig, unangenehm oder manchmal sogar extrem schmerzhaft. Ausserdem kann sie unbehandelt auch zu Komplikationen führen. Erfahren Sie hier, wann Sie zum Arzt gehen sollten, wann Antibiotika notwendig sind und welche pflanzlichen Wirkstoffe und Hausmittel helfen können.

Die Blasenentzündung (medizinisch Zystitis genannt) gehört zu den Harnwegsinfektionen. Meist sind die Verursacher Bakterien, nur sehr selten Viren oder Pilze. Gelangen Keime in die Blase, setzt der Körper Abwehrmechanismen in Gang. Diese führen dazu, dass die Blasenwand stärker durchblutet wird und anschwillt: eine Entzündung ist entstanden.

Komplizierte vs. unkomplizierte Harnwegsinfektion

Als unkompliziert gilt eine akute Blasenentzündung ohne Komplikationen oder Risikofaktoren. Dazu gehören die meisten Harnwegsinfekte. Eine unkomplizierte Zystitis heilt normalerweise innerhalb von wenigen Tagen bis maximal zwei Wochen folgenlos aus. Die Heilung lässt sich durch pflanzliche Arzneimittel unterstützen und beschleunigen.

Ärzte sprechen von einem komplizierten Harnwegsinfekt, wenn bestimmte Risikofaktoren hinzukommen. Das ist unter anderem bei einer Schwangerschaft der Fall oder bei Menschen, deren Immunsystem eingeschränkt ist, die chronischen Krankheiten wie Diabetes haben, deren Harnwege anatomisch verändert sind oder die Operationen im Bereich der Harnwege hatten. Die komplizierten Harnwegsinfekte sollten unter ärztlicher Aufsicht behandelt werden.

Chronische Blasenentzündung und Reizblase

Tritt eine Infektion der Blase mindestens zweimal in sechs Monaten oder dreimal in einem Jahr auf, sprechen Ärzte von einem wiederkehrenden oder rezidivierenden Harnwegsinfekt. Dies ist jedoch keine chronische Zystitis – auch wenn man diese Definition hin und wieder liest.

Bei einer chronischen Zystitis haben Betroffenen über einen langen Zeitraum Symptome eines Harnweginfektes oder Probleme beim Wasserlassen. Manchmal spricht man bei langdauerndem, häufigem Harndrang, der mit Schmerzen oder auch Inkontinenz verbunden ist, von einer Reizblase. Dahinter verbirgt sich jedoch oft eine chronische Zystitis, genauer gesagt die sogenannte interstitielle Zystitis.

Bei längerfristigen Beschwerden oder wiederkehrenden Infektionen sollte immer ein Arzt zur Diagnose und Therapie aufgesucht werden.

Eine Blasenentzündung wird meist durch Bakterien verursacht, die über die Harnröhre eindringen und von dort aus in die Blase gelangen. Die Erreger der Infektion sind am häufigsten Escherichia-coli-Bakterien (E. coli). Sie gehören zu den Darmbakterien und können von der Analregion aus zur Harnröhre gelangen. Manchmal sind jedoch auch andere Erreger (Staphylococcus saprophyticus, Klebsiella pneumoniae und Proteus mirabilis) beteiligt.

Von Harnwegsinfekten sind hauptsächlich Frauen betroffen. Ursache ist die kurze weibliche Harnröhre. Sie ist maximal vier Zentimeter lang. Im Vergleich: Beim Mann sind es rund 20 Zentimeter. Dadurch können Keime bei Frauen leichter bis in die Blase gelangen. Zudem liegt der Eingang der Harnröhre bei der Frau viel näher am Analbereich als beim Mann.

Es gibt einige Risikofaktoren, die zur Entstehung einer Blasenentzündung beitragen können:

  • Eine falsche Reinigung nach dem Stuhlgang (Abwischen von hinten nach vorne).
  • Immunschwäche und chronische Erkrankungen wie Diabetes
  • Schwangerschaft: Die Hormonänderung kann Infektionen der Harnwege während der Schwangerschaft und dem Wochenbett begünstigen.
  • Häufiger Geschlechtsverkehr: Beim Geschlechtsverkehr kann das Eindringen von Keimen in die Harnröhre begünstigt werden. Man spricht dann auch von der Honeymoon-Zystitis.
  • Restharn: Wird der Urin beim Wasserlassen nicht vollständig ausgeschieden, bleibt Restharn in der Blase. Darin können sich Bakterien leichter vermehren. Ursachen können unter anderem Harnsteine oder beim Mann eine vergrösserte Prostata sein.
  • Verwendung von Diaphragma und / oder Spermiziden zur Empfängnisverhütung.
  • Harnkatheter: Ein Dauerkatheter in der Blase reizt die Blasenwand und erleichtert das Eindringen von Keimen.
  • Bestimmte Medikamente können eine Harnwegsinfektion begünstigen.
  • Nach den Wechseljahren steigt durch die hormonelle Veränderung das Risiko für Infektionen der Blase.

Die ersten Anzeichen eines Harnwegsinfektes sind meist ein zunehmender Harndrang und häufiges Wasserlassen. Oft können dann nur kleine Urinmengen abgegeben werden. Dazu kommt häufig ein brennender Schmerz beim Wasserlassen. Bei einigen Betroffenen tritt ein starker Harndrang so plötzlich auf, dass sie es nicht mehr bis zur Toilette schaffen (Drang-Inkontinenz). Auch Schmerzen oder Krämpfe im Unterbauch sind möglich. Bisweilen sieht der Urin trüb aus oder riecht unangenehm. Bei Laboruntersuchungen wird oft ein (unsichtbarer) Blutgehalt im Urin festgestellt. Nur in seltenen Fällen ist Blut im Urin durch eine rötliche Färbung sichtbar. Auch Fieber tritt nur in manchen Fällen auf.

Mögliche Komplikationen

Ein bakterieller Infekt kann von der Harnblase aus bei Frauen auf die Vagina übergreifen. Im weiteren Verlauf kann die Entzündung auch in die oberen Harnwege, also die Nieren, das Nierenbecken und die Harnleiter, aufsteigen. Bei einer oberen Harnwegsinfektion kommen unter Umständen weitere Symptome wie Fieber hinzu. Rückenschmerzen können manchmal ein Hinweis auf eine Nierenbeckenentzündung sein. In diesen Fällen sollte immer ein Arzt konsultiert werden.

Sie sollten zum Arzt gehen, wenn Sie häufig Harnwegsinfekte haben oder die Symptome mehrere Tage lang unverändert andauern oder schlimmer werden. Sind Männer, Kinder, schwangere Frauen, Diabetiker oder Patienten mit Immunschwäche betroffen, sollte grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden, denn hier bedarf es eine spezielle Abklärung der Ursache und eine abgestimmte Behandlung.

In unkomplizierten Fällen hingegen heilt die Zystitis meist von selbst aus. Betroffene können die Heilung jedoch unterstützen. Hier reichen zur Therapie sanfte, pflanzliche Arzneimittel aus.

Pflanzliche Medikamente bei Blasenentzündung

Bei einer unkomplizierten Blasenentzündung sind schonende, pflanzliche Arzneimittel am besten zur Therapie geeignet. 

Extrakte aus der Kapuzinerkresse und der Meerrettichwurzel enthalten Senföle (Isothiocyanate). Die Präparate enthalten eine Kombination beider Pflanzen. Nach Einnahme des Präparates gelangen die Senföle über das Blut zum Ort der Ausscheidung, also zur Harnblase, reichern sich an und entfalten dort ihre antibakterielle Wirkung. 

Ärztliche Therapie

Bei schwereren Fällen einer Harnwegsinfektion können Antibiotika zur Behandlung eingesetzt werden. Sie töten die Krankheitserreger ab und eignen sich immer dann, wenn eine bakterielle Infektion vorliegt. Allerdings ist gerade im Bereich der Harnwegsinfekte die Resistenzbildung ein wichtiges Thema. Resistente Bakterien reagieren nicht mehr auf das entsprechende Antibiotikum. Darum greifen Ärzte heute bei einer Zystitis erst dann auf eine antibiotische Therapie zurück, wenn der Einsatz dringend erforderlich ist. Bei einer akuten, unkomplizierten Zystitis empfehlen Experten heute statt Antibiotika die Einnahme pflanzlicher Präparate, die antibakteriell wirken.

Bei der Behandlung werden Ursachen für die Entzündung der Harnblase wenn möglich beseitigt. Dazu kann eine Aufklärung über die richtige Hygiene („Wischtechnik“ beim Stuhlgang) gehören. Bei starken Schmerzen oder Krämpfen kann der Arzt ausserdem krampflösende Mittel oder Schmerzmittel verschreiben. Bei höherem Fieber helfen fiebersenkende Mittel.

Wer häufig von Harnwegsinfektionen betroffen ist, kann einiges zur Vorbeugung tun:

  • Viel trinken spült die ableitenden Harnwege (empfohlen werden mindestens 1,5 Liter am Tag, bei Hitze oder sportlicher Betätigung mehr)
  • Nach dem Stuhlgang immer von vorne nach hinten reinigen
  • Eine gute Intimhygiene mit warmem Wasser oder mildem Reinigungsmittel (Zusätze können die natürliche Bakterienflora zerstören)
  • Nässe und Kälte im Intimbereich meiden
  • Regelmässig zur Toilette gehen, am besten auch nach dem Geschlechtsverkehr
  • Keine eng sitzende Unterwäsche aus Kunstfasern, da sich darunter ein keimförderndes, feuchtes Milieu bilden kann
  • Baumwoll-Unterwäsche bei 60 Grad waschen
  • Risikofaktoren meiden, zum Beispiel mechanische Verhütungsmittel wie das Diaphragma oder spermizide Cremes

Bei einer akuten Infektion der Harnblase können begleitend zu einer Therapie einige Hausmittel helfen:

  • Kaffee, Zitrussäfte, Alkohol und zuckerreiche Nahrung und Getränke meiden
  • Blasen- und Nierentee trinken (maximal drei bis vier Tassen am Tag)
  • Es gibt Hinweise darauf, dass Cranberrysaft die Anheftung von Bakterien an die Blasenwand erschweren kann.
  • Wärme (zum Beispiel in Form einer Wärmflasche) kann akute Schmerzen lindern
Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
Meerrettich (Armoracia rusticana)
Arzneipflanzen-Lexikon

Kapuziner­kresse

bei Harnwegsinfektionen, Bronchitis und Nasennebenhöhlenentzündungen

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