Efeu (Hedera helix)
Der Efeu gehört hierzulande zu den sehr bekannten Pflanzen. Oft sieht man ihn in Gärten, in der freien Natur oder als Topfpflanze. Doch er hat auch eine heilende Wirkung bei Husten mit Auswurf.
Efeu (Hedera helix L.) kennt jedes Kind. Ob auf dem Land oder in der Grossstadt, ob im Garten oder im Wald: Die immergrüne Rankpflanze erklettert mühelos Mauern und Bäume. Als Heilpflanze ist sie jedoch oft weniger bekannt. Ein Extrakt aus den Blättern des Efeus kann bei Erkältung den Husten bekämpfen. Besonders bei verschleimtem Husten wirkt Efeuextrakt lindernd. Erfahren Sie in diesem Beitrag alles über die Efeupflanze, ihre Anwendung und ihre Wirkung.
Vorkommen und Verbreitung des Efeus
Bei uns heimisch ist der Gemeine Efeu (Hedera helix L.). Er ist die mit Abstand am weitesten verbreitete Hedera-Art. Hedera helix wächst hierzulande oft an Mauern, Bäumen oder Zäunen in die Höhe, sowohl im Garten als auch in der freien Natur. Oft wird die Art zur Begrünung von Fassaden eingesetzt. Efeupflanzen bevorzugen einen halbschattigen Standort. Zu viel Wasser oder Staunässe schaden genauso wie längere Trockenheit. Auch im Topf mag die Pflanze einen Standort im Halbschatten und mässig viel Wasser.
Hedera helix ist in ganz Europa verbreitet. Das Verbreitungsgebiet reicht bis nach Schweden und zur Türkei. Man findet die Kletterpflanze in der Natur vor allem in Wäldern, Steinbrüchen und an Ruinen. Die genügsame Pflanze hat sich inzwischen auch in Bereichen der Welt verbreitet, wo sie ursprünglich nicht heimisch war. Dort wird sie als invasive Pflanze zum Teil bekämpft, zum Beispiel in Neuseeland, Australien und Kanada.
Aussehen des Efeus
Der Gemeine Efeu ist unverkennbar in seinem Aussehen. Seine Blätter sind das ganze Jahr über grün. Typisches Merkmal ist das Wachstum als Kletterpflanze. Er wuchert zum Teil auch am Boden, rankt sich aber mit Haftwurzeln bis zu 20 Meter hoch an allem empor, was er erreicht. Das können unter anderem Bäume, Zäune oder Hauswände sein.
Nach einigen Jahren verholzt der Spross. Die Blätter im oberen Bereich der Pflanze sind dann nicht mehr handförmig gelappt, sondern eiförmig. Der Efeu blüht erst in dieser sogenannten Altersform, nach rund sieben bis acht Jahren, das erste Mal. Während die meisten einheimischen Pflanzen im Frühjahr oder Sommer blühen, erscheinen die unscheinbaren, grünlichen Efeublüten erst im Herbst, von September bis Oktober. Dadurch ist die Efeu-Pflanze in einer sonst nektararmen Zeit eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Die bläulich-schwarzen Beeren entwickeln sich im darauffolgenden Jahr. Sie sind für Menschen giftig, dienen jedoch vielen Vögeln als Nahrung.
Geschichte und Tradition des Efeus
Insgesamt können Efeupflanzen bis zu 450 Jahre alt werden. Zudem sind die Efeuranken fest und dauerhaft mit ihrem Untergrund verbunden. Deshalb galten sie früher als Sinnbild für das ewige Leben und für die Treue. Wo Efeupflanzen wuchsen, verstand man dies als Zeichen für die Präsenz Gottes. Brautpaaren schenkte man Kränze aus Efeu als Symbol ewiger Liebe und Treue.
Der deutsche Name der Pflanze geht vermutlich auf das Altsächsische zurück und bedeutet so viel wie „Kletterer“. Der wissenschaftliche Name Hedera leitet sich von hedra (griechisch: Sitz) ab, da die Pflanze auf Bäumen sitzt. Helix bezeichnet die spiralförmige Windung, mit der sich die Pflanze um Bäume herum emporrankt.
Inhaltsstoffe und Wirkung von Efeublättern
Medizinisch werden die Efeublätter verwendet. Für die Wirkung spielen vor allem die enthaltenen Triterpensaponine wie Hederacoside und Alpha-Hederin eine Rolle. In kleineren Mengen enthalten die Blätter auch Flavonoide, ätherisches Öl und Phenolcarbonsäuren.
Efeuextrakte regen die Bronchialschleimhaut dazu an, dünnflüssigeren Schleim zu produzieren. Dadurch lösen die Extrakte der Pflanze den meist festsitzenden Schleim und bewirken, dass das Abhusten leichter wird. Bei einer Bronchitis sind die Atemwege (Bronchien) zudem oft verengt. Zudem wirken Efeupräparate auch entspannend und entkrampfend auf die Muskulatur der Atemwege.
Efeu als Arznei
Efeublätter werden als Expektorans (schleimlösendes Mittel) zur Linderung eines Hustens eingesetzt. Selbst sollte man die Blätter jedoch nicht pflücken und verwenden: In falscher Dosierung und Zubereitung oder bei Kontakt-Allergien können diese nämlich für manche Personen unverträglich sein. Trockenextrakte mit Efeu werden mit einem speziellen Extraktionsverfahren erzeugt und standardisiert, so dass man ein sicheres und verträgliches Arzneimittel mit gleichbleibendem Wirkstoffgehalt erhält.
Präparate mit Efeublätterextrakt lösen festsitzenden Schleim, entkrampfen die Bronchien und erleichtern das Abhusten. Sie bewirken so eine Linderung eines Erkältungshustens und bessern die Fähigkeit durchzuatmen. Oft kann verhindert werden, dass verschleimter Husten sich nachhaltig festsetzt und so zu einer länger andauernden Bronchitis wird.
Dies sind allgemeine Informationen. Für eine individuelle Beratung wenden Sie sich an eine Fachperson.
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