24. Juni - Die Bedeutung und der Ursprung des Johannistags
Viele Menschen gedenken mit dem Johannistag am 24. Juni Johannes dem Täufer und dessen Geburtstag. Dieser liegt genau sechs Monate vor dem Geburtstag von Jesus Christus. Als Bussprediger war Johannes der Täufer für die Christen der letzte wichtige Prophet vor Jesus.
24. Juni 2020
Aber nicht nur in der Kirche spielt dieser Tag eine bedeutende Rolle. Auch die Landwirtschaft verbindet ein wichtiges Ereignis mit diesem Tag und eine besondere Arzneipflanze verdankt ihm dessen Namen. Rund um den 24. Juni blühende Pflanzen wie die Johannisbeere und das Johanniskraut wurden deswegen nach diesem Tag benannt.
Der Johannistag als Bauernregel
Genauso wie der Siebenschläfer oder die Eisheiligen gehört der Johannistag am 24. Juni zu den sogenannten «Lostagen». Das Wetter an diesem Tag soll Hinweis geben für die kommenden Witterungsverhältnisse zur Erntezeit. Weil der Johannistag kurz nach dem Datum der Sommersonnenwende liegt, werden in der Nacht vor dem mittsommerlichen Fest an vielen Plätzen Johannisfeuer entzündet. Die als segensreich geltende Asche der Johannisfeuer wird dann auf den Feldern verstreut.
Aussehen und botanische Merkmale von Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Das Echte Johanniskraut (lat.: Hypericum perforatum) blüht von Juni bis August in leuchtendem Gelb. Die Blüten sind radiär, mit fünf bis zu 13 Millimeter langen Blütenblättern. In der Mitte der goldgelben Blüten sitzen auffällige, in Büscheln angeordnete Staubblätter. Sieht man genauer hin, erkennt man am Blattrand und auf der Blattfläche zahlreiche durchscheinende Pünktchen. Dabei handelt es sich um Öldrüsen, die als spezielle Speicherorte für ätherische Öle dienen. Das ist auch der Grund für den lateinischen Artnamen „perforatum“. Die Blätter sehen aus wie perforiert. Verreibt man die Blütenknospen zwischen den Fingern, färben sich die Fingerkuppen rot. Die Ursache dafür ist der hohe Gehalt an Hypericin, eine tiefrot gefärbte fettlösliche Substanz, die sich in den Tüpfeln sammelt. Finden kann man das echte Johanniskraut bei Spaziergängen. Die Staude ist von Westasien über Europa bis nach Nordafrika verbreitet und wächst auch in der Schweiz, in Deutschland und Österreich. Sie ist robust, winterhart und hat keine besonderen Ansprüche an den Boden. Häufig findet man die Pflanze an Wegrändern, an besonnten Rändern von Wäldern und Gebüschen, auf nicht zu fetten Wiesen oder auf Bahndämmen. Sie bevorzugt sonnige Standorte.
Johanniskraut als Heilpflanze
Schon Hildegard von Bingen (1098 – 1179) sagte über die Pflanze, sie sei ein "tauglich Kraut wider die schwarze Melancholie". Heute belegen zahlreiche klinische Studien, dass die Natur mit dem Johanniskraut ein gut wirksames, pflanzliches Arzneimittel gegen depressive Erkrankungen bereitstellt. Wegen dieser Wirkung wurde das Johanniskraut vom Würzburger Institut für die Geschichte der Medizin 2015 auch zur "Arzneipflanze des Jahres" und 2019 zur "Heilpflanze des Jahres" gewählt.
Johanniskraut-Extrakt wirkt stimmungsaufhellend und motivationsfördernd bei gedrückter Stimmung und wird zum Beispiel bei leichten bis mittelgradigen Depressionen eingesetzt.
Ebenfalls bekannt ist, dass es nach der Einnahme von Johanniskrautextrakten mit hohem Hyperforingehalt zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kommen kann. Um dies zu vermeiden ist es wichtig, beim Kauf von Johanniskraut auf ein kontrolliertes Arzneimittel mit möglichst geringem Hyperforin-Gehalt zu achten. Mehr zu diesem Thema finden Sie hier: Johanniskraut.
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