17. Europäischer Depressionstag
Depressionen haben nichts mit vorübergehenden psychischen Verstimmungen zu tun. Im Gegenteil: Es handelt sich um eine schwere Erkrankung, die sich in Erschöpfung, einem Gefühl der Leere und in lähmender Antriebslosigkeit äussern kann. Im schlimmsten Fall kann die Krankheit das Leben stark verändern, in soziale Isolation oder gar Suizid münden.
1. Oktober 2020
Die European Depression Association (EDA) ist eine Allianz aus Experten und Erfahrenen sowie medizinischen Fachkräften und Organisationen aus 17 europäischen Ländern. Seit 2004 setzen sich ihre Mitglieder dafür ein, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Volkskrankheit Depression zu stärken – und das europaweit.
Jeder Mensch fühlt sich hin und wieder traurig, erschöpft oder antriebslos. Solche depressiven Verstimmungen können unter Umständen auch einige Zeit andauern. Deshalb muss aber noch keine echte Depression vorliegen. Depressionen verlaufen meist in Schüben. Man spricht dann von einer depressiven Episode. Bei vielen Betroffenen treten ohne Behandlung immer wieder erneute depressive Phasen auf. Manchmal entwickelt sich daraus auch eine chronische depressive Erkrankung, die mit dauerhafter Verstimmung einhergeht und nicht in Episoden unterteilt werden kann. Ein Sonderfall ist die bipolare Störung. Die Betroffenen pendeln zwischen depressiven Phasen und Phasen mit übersteigertem Antrieb und Aktivitätslevel.
Therapie von Depressionen
Das Wichtigste zuerst: Eine Depression lässt sich behandeln und in den meisten Fällen sehr gut in den Griff zu bekommen. Die Mittel der Wahl sind Psychotherapien, die medikamentöse Therapie oder beides in Kombination.
Psychotherapie
Eine Psychotherapie kann bei einem Facharzt oder Psychologen durchgeführt werden. Dabei kommen ganz unterschiedliche Therapieansätze zum Einsatz, die genau auf den Depressiven abgestimmt werden. Bei sehr schweren Depressionen ist unter Umständen ein stationärer Aufenthalt in einer Klinik angezeigt, um eine intensive Behandlung zu ermöglichen.
Pflanzliche Präparate
Verschiedene Heilpflanzen können die Therapie von Depressionen unterstützen und depressive Symptome lindern. Dazu gehört in erster Linie das Johanniskraut. Johanniskraut-Präparate wirken gegen Ängste, depressive Verstimmungen und innere Anspannung. Die aktuellen ärztlichen Leitlinien geben an, dass Johanniskraut sich für die Therapie leichter bis mittelschwerer Depressionen eignet. Beachten Sie bitte, dass Präparate mit Johanniskraut eine Reihe von Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zeigen können. Unter anderem können sie die Wirkung verschiedener anderer Medikamente beeinflussen. Verantwortlich dafür ist der Inhaltsstoff Hyperforin im Johanniskraut, der den Abbau verschiedener Arzneistoffe im Körper verändert. Deshalb ist es wichtig, beim Kauf von Johanniskraut auf ein kontrolliertes Arzneimittel mit möglichst geringem Hyperforin-Gehalt zu achten. Mehr zum Thema Hyperforin und Johanniskraut finden Sie in unserem Arzneimittel-Lexikon.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie selbst oder eine Person im Bekanntenkreis depressiv sind, dann sollten Sie Ihre Bedenken im Zweifelsfall immer einem Arzt, einer Ärztin oder einer Psychologin / einem Psychologen schildern und um Rat bitten.
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