Probiotika und Präbiotika
Probiotika und Präbiotika Probiotika und Präbiotika

Probiotika und Präbiotika

Unser Darm hat viele wichtige Aufgaben und ist eines der grössten Organe in unserem Körper. Aus diesem Grund ist ein ausgewogenes Darmmikrobiom und eine gute Versorgung mit Vitaminen und Ballaststoffen wichtig für ein gut funktionierendes Darmsystem. Warum genau sind nun Probiotika und Präbiotika so hilfreich für unsere Darmflora? Wir geben Ihnen Antworten und erklären Ihnen, weshalb Ihr Darm mehr verdient hat.

25. Juli 2022

Probiotika und Präbiotika

Unser Darm hat viele wichtige Aufgaben und ist eines der grössten Organe in unserem Körper. Aus diesem Grund ist ein ausgewogenes Darmmikrobiom und eine gute Versorgung mit Vitaminen und Ballaststoffen wichtig für ein gut funktionierendes Darmsystem. Warum genau sind nun Probiotika und Präbiotika so hilfreich für unsere Darmflora? Wir geben Ihnen Antworten und erklären Ihnen, weshalb Ihr Darm mehr verdient hat.

25. Juli 2022

Was sind Pro- und Präbiotika?

Während sich Antibiotika «gegen das Leben» richten, besitzen Probiotika über verschiedene Mechanismen gesundheitsfördernde Eigenschaften (lat. pro bios »für das Leben».
Die Definition der WHO lautet: «Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die dem Wirt – also dem Menschen oder Tier – einen gesundheitlichen Vorteil verschaffen, wenn sie in ausreichender Menge eingenommen werden.»
Die häufigsten Präparate enthalten probiotische Milchsäurebakterien. Daneben existieren auch andere Bakterien wie probiotische Escherichia coli und Enterococcus faecalis, oder Produkte mit Hefe (Pilze).

Wo finden sich probiotische Bakterien?

Wie wir bereits gelernt haben, sind bekannte Vertreter die Milchsäurebakterien. Weit verbreitete Stämme davon sind Laktobazillen, Bifidobakterien, Enterokokken, aber auch Hefepilze. Diese finden Einsatz unter anderem bei Magen-Darm-Problemen und zur Unterstützung des Immunsystems.

Einige Vertreter der probiotischen Stämme sind:

  • Lactobacillus acidophilus
  • Lactobacillus plantarum
  • Lactobacillus helveticus
  • Lactobacillus parcasei
  • Bifidobakterium longum
  • Enterococcus faecalis
  • Escherichia coli

Diese nehmen zahlreiche gesundheitsfördernde Funktionen ein, wie die Verbesserung der Darmgesundheit, Schutz der Darmbarriere und damit auch vor Krankheitserregern. Die beiden Stämme Enterococcus faecalis und Escherichia coli unterstützen zum Beispiel das Immunsystem.

In Lebensmittel sind Milchsäurebakterien in Joghurt, Sauerkraut und Käse enthalten. Personen, welche nicht gerne Milchprodukte zu sich nehmen, finden in Nahrungsergänzungsmitteln eine Alternative.

Probiotika

Präbiotika – Nahrung für die Darmbakterien

Präbiotika sind nicht verdaubare Nahrungsbestandteile, die sich positiv auf unser Darmmikrobiom auswirken können. Für eine gesunde Ernährung und das Wohlbefinden sind lösliche und unlösliche Ballaststoffe unverzichtbar. Diese werden in die sogenannten Präbiotika eingeordnet. Während unlösliche Ballaststoffe wie Flohsamen oder Leinsamen das Stuhlvolumen vermehren, steht bei den wasserlöslichen Ballaststoffen die Förderung des Wachstums oder der Aktivität der körpereigenen Darmbakterien im Vordergrund. Vertreter davon sind Inulin, Chicorée, Schwarzwurzeln, Hafer und resistente Stärke.

Es wird empfohlen, circa 30 g Ballaststoffe zur täglichen Nahrung pro Tag zu essen. So stehen den Darmbakterien ausreichend Futter zur Verfügung, um sie zu gesundheitsförderlichen Stoffe umzubauen.

Resistente Stärke
Die resistente Stärke fördert im Gegensatz zu anderen wasserlöslichen Ballaststoffen (z. B. Inulin oder Oligofruktose – auch Mehrfachzucker genannt) das Wachstum bestimmter Bakterien der Darmflora. Sie produzieren besonders viel einer bestimmten Fettsäure und geben diese an den Darm ab. Hier handelt es sich um die Buttersäure. Resistente Stärke findet sich z. B. in gekochten und wieder abgekühlten Nudeln oder Kartoffeln. Bei Bedarf kann sie auch durch spezielle Produkte zugeführt werden.

Buttersäure und ihre Bedeutung
Buttersäure dient vor allem den Zellen unserer Darmschleimhaut als Nahrung. Die Darmschleimhaut gilt auch als Basis für die Gesundheit. Es ist die grösste Schleimhaut und ist fast ein Tennisplatz gross. Zudem erneuern sich darin circa alle 2-3 Tage die Zellen und darum ist die Schleimhaut auf eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, wie z. B. Buttersäure, angewiesen. Zusätzlich stabilisiert Buttersäure das leicht saure Darmmilieu. Ist die Buttersäure in zu geringer Menge vorhanden, kann der Darm anfälliger für Entzündungen und Gewebeschädigungen werden. Darum ist es wichtig, in der alltäglichen Nahrungszufuhr eine ausreichende Menge Ballaststoffe zuzuführen.

Warum Pro- und Präbiotika zur Nahrungsergänzung einnehmen?

Das Darmmikrobiom kann sich stetig verändern. Einfluss auf die Zusammensetzung haben unser Lebensstil, Ernährung, Medikamente, Stress und vieles mehr. Eine Antibiotika-Therapie oder viel Stress (im Job oder aufgrund von Prüfungsvorbereitung) kann negative Veränderungen im Mikrobiom begünstigen.
Als Erklärung kann man sich eine grüne Wiese vorstellen. Diese wird durch Antibiotika oder anderen äusseren Einflüssen ins Ungleichgewicht gebracht. Die Wiese ist nicht mehr schön grün, sondern weitgehend braun. Jetzt hat das Unkraut (schlechte Darmbakterien) Platz, um zu wachsen. Als erfahrener Gärtner gibt man Samen (z. B. probiotische Bakterien wie Milchsäurebakterien) oder Dünger (Präbiotika) auf die Erde, damit die grüne Wiese wieder zum ursprünglichen Zustand zurückkehren kann. Das Unkraut wird damit wieder in seine Schranken gewiesen.

Das Darmmikrobiom hat im Körper eine zentrale Funktion für verschiedene Aufgaben (Schaltzentrale Darm, Darm-Hirn-Achse) und ist auch wichtiger Teil der Schutzbarriere Darm. Deshalb kann es sinnvoll sein, den Körper mit probiotischen Stämmen und Präbiotika zu unterstützen.

Probiotika und Präbiotika während der Schwangerschaft und Stillzeit?

Laktobazillen und Bifidobakterien gehören zu den führenden Bewohnern des kindlichen Darms. Die Laktobazillen befinden sich, insbesondere nach vaginaler Geburt, ebenfalls im Darm des Neugeborenen. Bei einem Kaiserschnitt wird der Darm erst später und mit weniger Darmbakterien angereichert. Dies kann dazu führen, dass das Darmmikrobiom nicht ausreichend ausgebildet wird und das Risiko für Allergien oder Atemwegsinfektionen steigt. Die Art der Geburt ist also wichtig für die Zusammensetzung des Darmmikrobioms beim Neugeborenen.

Es gibt Hinweise darauf, dass das Immunsystem der Mutter bereits Einfluss auf das Abwehrsystem ihres ungeborenen Kindes haben kann. So kann die Mutter durch Einnahme von Milchsäurebakterien ihre eigene Darmflora unterstützen und ihr gut funktionierendes Immunsystem über die Muttermilch weitergeben.

Eine zusätzliche Unterstützung bietet die «Mikrobiom-freundliche Ernährung». Dazu gehören Joghurt sowie mit Milchsäure vergorene Lebensmittel wie Sauerkraut und saure Gurken. 

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