Das Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) Das Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Das Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Im mittelalterlichen Europa als magische Pflanze zur Abwehr von Krankheiten und Unheil bekannt – im 19. Jahrhundert dann vergessen. Heutzutage erlebt das Johanniskraut ein Revival, passend zum Johannistag am 24. Juni.

21. Juni 2021

Das Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Im mittelalterlichen Europa als magische Pflanze zur Abwehr von Krankheiten und Unheil bekannt – im 19. Jahrhundert dann vergessen. Heutzutage erlebt das Johanniskraut ein Revival, passend zum Johannistag am 24. Juni.

21. Juni 2021

Das zur Zeit der Sommersonnenwende blühende Johanniskraut ist therapeutisch als Wundheilmittel und als Arzneipflanze zur Behandlung von gedrückter Stimmung, innerer Unruhe, Ängstlichkeit, Spannungszuständen und den damit einhergehenden Ein- und Durchschlafstörungen bekannt.

Pflanze

Weltweit gibt es mehr als 400 Hypericum-Arten. In Mitteleuropa kommen etwa 20 davon vor. Die am besten erforschte Art dieser Gattung ist das Echte Johanniskraut oder auch Tüpfel-Johanniskraut genannt. Der botanische Name lautet Hypericum perforatum. Der Artname «perforatum» bezieht sich auf die perforiert bzw. durchlöchert aussehenden Blüten und Blätter. Zerreibst du die hellgelben Blütenblätter zwischen den Fingern, dann tritt ein dunkelrotes Sekret aus den Öldrüsen aus, das sogenannte Hypericin. Deshalb erhielt das Kraut auch Namen wie Elfenblutkraut, Johannisblut, Herrgottsblut oder Jesuswundenkraut.

Die Pflanze bevorzugt übrigens sonnige Standorte auf Kalkböden und ist an Feldrändern, Zäunen, Magerwiesen und in Gebüschen zu finden. Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder Teilung des Wurzelstocks im Herbst. Die Blütezeit ist von Ende Juni bis September. Die Spross-Spitzen werden nach Öffnung der Blüten gepflückt. Verwendung finden die zur Blütezeit gesammelten oberirdischen Pflanzenteile.

Wirkung des Johanniskrauts

Wahrscheinlich tragen mehrere Inhaltsstoffe und Wirkmechanismen im Zusammenspiel zur stimmungsaufhellenden Wirkung bei. Es ist z.B. bekannt, dass Extrakte aus Johanniskraut die Wiederaufnahme von Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin hemmen und diese somit länger im synaptischen Spalt zwischen den Nervenzellen verbleiben. Manche Inhaltsstoffe aus dem Johanniskraut haben ausserdem antivirale und antibakterielle Eigenschaften. Daher wird z.B. das rote Johanniskrautöl äusserlich zur Wundheilung und bei Verbrennungen eingesetzt.

Bei der Einnahme von Präparaten mit Johanniskrautextrakt ist jedoch Vorsicht geboten: Besonders das Hyperforin ist dafür bekannt, dass es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten verursachen kann, da einige Arzneien in der Leber durch das Hyperforin schneller abgebaut werden und sich dadurch ihre Wirkung verringert. Es stehen jedoch durchaus auch hyperforinarme Johanniskrautprodukte zur Verfügung.

Die fröhlich gelben Blüten erhellen nicht nur das Gemüt, sondern auch die Natur. Der Sommer kann kommen!

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