Magenbrennen und Sodbrennen effektiv lindern
Magenbrennen, Sodbrennen, saures Aufstossen: Das ist unangenehm, aber oft harmlos. Eine gelegentliche Übersäuerung des Magens lässt sich mit säurebindenden Mitteln lindern. Eine Umstellung der Lebensweise beugt weiteren Beschwerden vor.
Fast jeder Mensch hat es schon erlebt: Es brennt hinter dem Brustbein und man muss sauer aufstossen. Besonders häufig tritt das nach einem fettigen Essen, nach Alkoholgenuss oder bei starkem Stress auf. Gelegentliche Beschwerden lassen sich gut mit säurebindenden Mitteln behandeln. Manche Menschen reagieren schneller mit Magenbrennen und Sodbrennen als andere. Falls Sie dazu gehören, haben wir für Sie hilfreiche Tipps zusammengestellt, mit denen sich das Auftreten diese Beschwerden vermindern lässt.
Sollten Sie häufige oder starke Beschwerden haben, sollten Sie zum Arzt gehen. Dahinter könnte eine Magenschleimhautentzündung, ein Magengeschwür oder eine andere Erkrankung stecken.
Was ist Sodbrennen?
Unsere Nahrung gelangt nach dem Schlucken über die Speiseröhre in den Magen. Dort sorgt eine starke Säure dafür, dass Keime abgetötet werden und die Nahrung aufgeschlossen wird. Um diese Aufgabe zu erfüllen, ist der Magensaft saurer als Zitronensaft oder Essig. Die Schleimhaut des Magens ist durch eine Schleimschicht vor der eigenen Säure geschützt.
Anders sieht es hingegen bei der Speiseröhre aus. Diese ist empfindlicher und kann von der Magensäure angegriffen werden, was brennende Schmerzen verursacht. Um das zu verhindern, befindet sich am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen ein Schliessmuskel. Dieser sorgt wie ein Ventil dafür, dass der saure Magensaft im Magen bleibt und die Speiseröhre nicht schädigt. In manchen Fällen können die körpereigenen Schutzsysteme jedoch gestört sein, was sich in Magenschmerzen, Magenbrennen oder Sodbrennen äussert.
Ursachen für Magenbrennen und Sodbrennen
Gelegentliche brennende Schmerzen hinter dem Brustbrein, saures Aufstossen und Magenschmerzen hängen oft damit zusammen, dass Magensaft aus dem Magen in die Speiseröhre aufsteigt (Reflux). Ursachen können eine erhöhte Produktion der Magensäure oder eine ungenügende Funktion des Schliessmuskels am Mageneingang sein. Dafür kann es verschiedene Auslöser geben:
- Stress: Psychische Belastungen und Stress führen zu einer erhöhten Produktion der Magensäure.
- Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft können Veränderungen im Hormonhaushalt zu Sodbrennen führen. Zusätzlich drückt die vergrösserte Gebärmutter auf den Magen.
- Medikamente: Einige Medikamente, unter anderem bestimmte Schmerzmittel, können Sodbrennen und Magenschmerzen auslösen. Wenn Sie nicht sicher sind, ob das bei Ihnen der Fall sein könnte, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
- Übergewicht: Stärkeres Übergewicht begünstigt das Auftreten von Sodbrennen.
- Ernährung: Vor allem stark fetthaltige und scharfe Nahrungsmittel können Sodbrennen verursachen oder verstärken. Mehr dazu können Sie unten bei den Tipps nachlesen.
- Rauchen und Genussmittel: Koffeinhaltige Getränke, Kaffe, Alkohol und Nikotin können manchmal zu Magenschmerzen und Sodbrennen führen.
Symptome und Folgen von Magenbrennen und Sodbrennen
Typisch für Sodbrennen und Magenbrennen ist ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein. Dieser wird manchmal von saurem Aufstossen begleitet. Zum Teil treten die Beschwerden nach dem Essen auf. Manche Menschen haben auch vorwiegend nachts Probleme mit Sodbrennen. Während tagsüber die Schwerkraft das Aufsteigen von Magensaft verhindert, steigt die Säure im Liegen leichter nach oben. Dadurch leidet mitunter der Nachtschlaf erheblich, was dann wiederum die Leistungsfähigkeit am Tag einschränkt. Die Übersäuerung des Magens kann in manchen Fällen auch zu Magenschmerzen, Blähungen und Verdauungsstörungen führen.
Tritt Sodbrennen nur gelegentlich auf, ist das kein Grund zur Sorge. Wenn Sie allerdings regelmässig Beschwerden haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Auf Dauer kann der ätzende Magensaft die Schleimhaut der Speiseröhre angreifen. Schlimmstenfalls sind Blutungen oder Verengungen der Speiseröhre möglich. Steigt die Säure bis in den Mund auf, können ausserdem Zähne und Zahnfleisch im Mitleidenschaft gezogen werden. Auch Beschwerden wie Husten, Bronchitis, Halsschmerzen und Heiserkeit sind möglich.
Behandlung von Magenbrennen und Sodbrennen
Bei gelegentlich auftretendem Sodbrennen helfen Mittel, die die überschüssige Säure neutralisieren. Kommt es häufiger zu Beschwerden, kann ein Arzt die Ursache ergründen und eine entsprechende Therapie verordnen.
Antazida: Säure neutralisieren
Bei gelegentlichem Sodbrennen und Magenbrennen helfen Antazida. Das sind Mittel, die überschüssige Magensäure binden. Antazida enthalten Mineralstoff-Verbindungen (Calciumcarbonat und Magnesiumtrisilikat), die säurebindend wirken. Auf aluminiumhaltige Antazida sollte eher verzichtet werden. Dadurch werden Beschwerden sofort und effektiv gelindert.
Behandlung beim Arzt
Bei starken Magenschmerzen oder immer wieder auftretendem Sodbrennen ist unter Umständen eine genauere Abklärung nötig. Denn auch eine Magenschleimhautentzündung oder ein Magengeschwür kann für die Symptome verantwortlich sein. In diesem Fall kann auf ein Vorliegen des Magenkeims Helicobacter pylori getestet werden, der verschiedene Magenprobleme begünstigt.
Bei einer regelmässigen und häufig auftretenden Übersäuerung des Magens reichen Antazida manchmal nicht aus. Der Arzt kann dann Mittel verschreiben, die die Produktion der Magensäure drosseln. Dazu gehören die H2-Rezeptor-Blocker und die Protonenpumpenhemmer. Zusätzlich können je nach Art der Beschwerden auch Mittel gegen Übelkeit und gegen Krämpfe eingesetzt werden. In manchen Fällen helfen auch Prokinetika. Diese bewirken, dass der Speisebrei den Magen schneller passiert. Da alle Medikamente Nebenwirkungen haben können, versuchen Ärzte zu vermeiden, sie dauerhaft einzusetzen. Deshalb ist langfristig oft eine Umstellung auf eine magenfreundliche Ernährung und Lebensweise sinnvoll. Entsprechende Tipps erhalten Sie im nächsten Abschnitt dieses Artikels.
Weitere Tipps und Hausmittel gegen Magenbrennen und Sodbrennen
Eine Umstellung der Ernährung und Lebensweise kann dazu beitragen, dass Beschwerden wie Magenbrennen und Sodbrennen erst gar nicht auftreten. Mit den folgenden Tipps lassen sich die Symptome oft ganz ohne Medikamente verhindern und lindern.
Was nicht hilft
Früher wurden häufig Milch oder Natron empfohlen, um überschüssige Säure zu neutralisieren. Heute weiss man jedoch, dass Milch bei manchen Menschen sogar die Beschwerden verstärkt. Natron führt zur Bildung von Kohlendioxid, was zu Aufstossen und Blähungen führen kann. Zum schnellen Neutralisieren überschüssiger Magensäure sollten Sie deshalb besser genau dosierte und abgestimmte Präparate einsetzen.
Tipps gegen Sodbrennen
- Bei nächtlichem Sodbrennen kann ein erhöht gelagerter Oberkörper helfen. Oder versuchen Sie, sich auf Ihre linke Seite zu legen. Dann liegt der Magen etwas tiefer, als wenn Sie auf dem Rücken oder auf der rechten Seite schlafen.
- Auf Dauer helfen regelmässiger Sport und ein normales Körpergewicht dabei, die Verdauung in Schwung zu halten und Magenschmerzen vorzubeugen.
- Meiden Sie „Säurelocker“ wie Alkohol, Rauchen, sehr fettes Essen, Kaffee oder Getränke mit Kohlensäure. Bei manchen Menschen tragen auch saure Getränke (Saft) sowie süsse oder scharfe Lebensmittel zu den Beschwerden bei.
- Tragen Sie weite Kleidung, die am Bauch nicht einschnürt.
- Essen Sie besser mehrere kleine Portionen, als wenige grosse. Einige Bissen Brot, Zwieback oder Haferflocken können zwischendurch die Säure binden.
- Schnelle Hilfe bei leichten Beschwerden verspricht auch das Kauen von Kaugummi. Die vermehrte Speichelproduktion verdünnt die Säure und spült sie von der Speiseröhre in den Magen.
- Leiden Sie unter stressbedingtem Magenbrennen oder Sodbrennen, dann können möglicherweise Entspannungsübungen wie zum Beispiel Autogenes Training helfen.
- Bei leichten Beschwerden können auch Kamillentee oder Tee mit Fenchel oder Kümmel lindernd wirken.