Ginseng (Panax ginseng)
Ginseng (Panax ginseng) Ginseng (Panax ginseng)

Ginseng
(Panax ginseng)

Panax ginseng gilt in Asien seit Jahrtausenden als stärkendes Mittel. In der westlichen Medizin wird die Ginsengwurzel bei Schwäche- und Erschöpfungszuständen, bei Müdigkeit, Konzentrationsmangel sowie während der Genesungsphase angewendet.

Ginseng
(Panax ginseng)

Panax ginseng gilt in Asien seit Jahrtausenden als stärkendes Mittel. In der westlichen Medizin wird die Ginsengwurzel bei Schwäche- und Erschöpfungszuständen, bei Müdigkeit, Konzentrationsmangel sowie während der Genesungsphase angewendet.

Die Wurzel des echten Ginsengs (Panax ginseng C.A. Meyer) wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) schon seit rund 2000 Jahren zur Stärkung der Lebensenergie eingesetzt. Seit dem 17. Jahrhundert wurde die Ginsengwurzel auch in Europa bekannt. Sie wurde von Königen und Adeligen verwendet und war am Hofe Ludwig des Vierzehnten überaus beliebt. Dort galt sie als lebensverlängerndes und potenzförderndes Mittel. Auch der Gattungsname Panax zeigt, welch grosse Heilwirkung der Pflanze damals zugeschrieben wurde: Der Name leitet sich vom Altgriechischen ab und bedeutet so viel wie Allheilmittel. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über die Verwendung von Ginseng als Heilpflanze und über seine Wirkung gegen Müdigkeit und nachlassende Leistungsfähigkeit.

Echter Ginseng (Panax ginseng C.A. Meyer) gehört zur Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Man findet sie wild vorkommend in zahlreichen Regionen Asiens. Dazu gehören unter anderem der Nordosten Chinas, der Norden Koreas und einige südliche Gegenden Russlands. Die Pflanze wächst vorwiegend in höher gelegenen Misch- und Laubwäldern. Wegen ihrer Heilwirkung wird sie inzwischen vielerorts auch angebaut.

Grosse Plantagen findet man zum Beispiel in Japan, China, der Ukraine, in Korea, in Australien, aber auch in Mitteleuropa (unter anderem in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich). Für den kommerziellen Anbau werden meist Kultivare verwendet, die züchterisch weiterentwickelt wurden und sich von der Wildform mehr oder weniger stark unterscheiden. Dennoch ist der Anbau von Panax ginseng auch heute noch anspruchsvoll. Viele Schritte müssen per Hand durchgeführt werden. Ein Schutz vor Sonne und Schädlingen ist nötig. Zudem ist das Wachstum langwierig. Die Keimdauer beträgt zwei Jahre. Danach muss die Wurzel mehrere Jahre wachsen, bis sie geerntet werden kann.

Die Ginsengpflanze wird zwischen 30 und 60 Zentimeter hoch. Sie wächst aufrecht und trägt Blattquirle mit je fünf länglichen Blättern. Die Blattränder sind gesägt. Je nach Grösse der Pflanze werden die Blätter zwischen 5 und 15 Zentimeter lang. Die Blütezeit dauert von Juni bis Juli. Die Blüten sind klein, von grünlicher Farbe und stehen in kugeligen Dolden zusammen. Aus den Blüten bilden sich runde, rote Früchte von der Grösse einer Erbse.

Was den Ginseng in Asien und auch bei uns so bekannt und beliebt macht, findet man jedoch unter der Erde: Die medizinisch verwendbare Ginsengwurzel ist spindelförmig und teilt sich an der Spitze. Dadurch ähnelt sie bisweilen der Gestalt eines Menschen. Es entstanden zahlreiche Mythen um die Bedeutung dieser Gestalt: In Asien gilt sie als Wunderpflanze, hierzulande wurde sie – wie die einheimische Alraune, die ähnliche Wurzeln hat – zeitweise mit Zauberei und Hexenwerk in Verbindung gebracht.

In Asien symbolisiert die Ginsengwurzel seit Jahrtausenden Gesundheit und ein langes Leben. Auch heute noch gehört sie zu den meistgenutzten Heilpflanzen in China. Ihr werden zahlreiche positive Wirkungen auf Geist und Körper zugeschrieben. Zeitweise war die Wurzel so begehrt, dass sie zum Preis von Gold gehandelt wurde und ihre Anwendung Königen und Adeligen vorbehalten war. Seefahrer brachten Ginsengwurzeln ab dem 17. Jahrhundert nach Europa. Bei uns wurde sie seitdem als Heilpflanze und pflanzliches Stärkungsmittel bekannt. In Asien wird sie jedoch vielfältiger eingesetzt und dient zum Teil auch als Nahrungsmittel, zum Beispiel im traditionellen koreanischen Gericht Samgyetang, einer Hühnersuppe mit Ginseng. Auch kandierte oder frittierte Ginsengwurzeln und Ginsenggetränke gehören im Norden von China und in Südkorea zum Speiseplan.

In der Wurzel von Panax ginseng findet man bestimmte Triterpensaponine, die ausschliesslich in der Gattung Panax vorkommen. Diese Inhaltsstoffe werden Ginsenoside genannt. Bisher konnte man rund 30 verschiedene Ginsenoside identifizieren. Forscher gehen davon aus, dass diese massgeblich für die Wirkung der Wurzel verantwortlich sind. Daneben enthalten die Wurzeln auch ätherische Öle und weitere Inhaltsstoffe wie Peptidoglykane in kleinerer Menge.

Für medizinische Anwendungen können getrocknete Wurzeln oder Ginsengtee verwendet werden. Dosierung und Wirkstoffgehalt variieren in diesen Zubereitungen stark oder sind nicht bekannt. Standardisierte Extrakte, wie sie in Fertigarzneimitteln zu finden sind, haben dagegen einen konstanten Gehalt an Wirkstoffen.

Im Handel wird sowohl weisser als auch roter Ginseng angeboten. Die Wurzeln stammen beide von der gleichen Pflanze, sie werden nur auf unterschiedliche Art verarbeitet. Der weisse Ginseng wird gewaschen und anschiessend getrocknet, dadurch behält er seine natürliche Farbe. Beim roten Ginseng werden die Wurzeln zusätzlich heissem Wasserdampf ausgesetzt. Dabei findet eine Karamellisierung von Zucker statt, was zu einer rötlichen Färbung führt. Durch die Hitzebehandlung wird die Wurzel konserviert, jedoch sinkt der Gehalt der Ginsenoside.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin und der asiatischen Volksmedizin gilt die Wurzel von Panax ginseng auch heute noch als echtes Allheilmittel. Panax ginseng soll die Alterung verlangsamen und gegen zahlreiche Erkrankungen wirken.

In der westlichen Medizin sind Ginsengwurzelpräparate zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und Konzentration zugelassen. Sie können gegen Müdigkeit, Erschöpfung und Kraftlosigkeit wirken. In der Rekonvaleszenz, also in der Erholungsphase, kann Ginsengwurzel eingesetzt werden, um die Erholung zu unterstützen. Dauerhafte Müdigkeit oder zunehmende Symptome sollten Sie allerdings immer bei einem Arzt abklären lassen, um ernsthafte Erkrankungen auszuschliessen.

 

Dies sind allgemeine Informationen. Für eine individuelle Beratung wenden Sie sich an eine Fachperson.