Pflanze: Humulus lupulus L.
Familie: Cannabaceae (Hanfgewächse)
Hopfenzapfen – weibliche Blütenstände (Lupuli strobulus)
Der Hopfen ist eine mehrjährige Schlingpflanze, bis zu 10 m hoch und in Mitteleuropa weit verbreitet. Die Pflanze ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), d. h. männliche und weibliche Blüten stehen auf getrennten Pflanzen. Der Hopfen wächst bevorzugt auf tiefgründigen und stickstoffreichen Standorten mit höherer Bodenfeuchte.
Blütezeit: Juli – August
Hopfen ist seit Menschengedenken unverzichtbarer Bestandteil der Bierherstellung. Zahlreiche Verordnungen ab dem späten Mittelalter belegen, dass Bier nur aus Hopfen, Malz und Wasser bestehen durfte (Reinheitsgebote). Die Hopfeninhaltsstoffe verleihen dem Bier seinen charakteristischen aromatisch-bitteren Geschmack und konservieren es zugleich. In der Volksmedizin wird der Hopfen seit Jahrhunderten als harntreibendes, blutreinigendes und menstruationsförderndes Mittel eingesetzt.
Hopfenbitterstoffe (Acylphloroglucide) wie Humulon und Lupulon, ätherisches Öl, prenylierte Flavonoide wie das hopfenspezifische Xanthohumol, Catechingerbstoffe. Aus den Hopfenbitterstoffen spaltet sich bei der Lagerung des Hopfens flüchtiges 2-Methyl- 3-buten-2-ol ab, dem deutliche sedierende und krampflösende Wirkungen nachgewiesen wurden. Weiter konnte gezeigt werden, dass Hopfenzapfenextrakte an Melatonin-Rezeptoren binden. Melatonin hat einen Einfluss auf die Schlafsteuerung.
Traditionell werden Extrakte aus Hopfenblüten bei milden Symptomen von mentalem Stress und auch als leichtes Sedativum zur Einschlafhilfe verwendet.